Über den Autor
Bernd Rosenheim (* 1931 in Offenbach am Main) ist ein deutscher Bildhauer, Maler, Autor und Dokumentarfilmer.
Ausbildung, Einflüsse
Ab 1948 studierte Rosenheim Illustration, Wand- und Glasmalerei, Kunsterziehung, Kunstgeschichte, Geschichte, Archäologie und Philosophie an den Hochschulen und Universitäten in Offenbach, Frankfurt a. M., Gießen und Kassel. 1956 bis 1957 war Bernd Rosenheim mit einem Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes in Rom. Er bereiste West- und Südeuropa, Süd- und Ostasien, Mittel- und Südamerika sowie Ägypten.
Sowohl im plastischen als auch im malerischen Werk sind verschiedene Phasen erkennbar, die von der expressionistisch gebrochenen Figur über geometrische und gestisch-reduzierte Abstraktionen wieder zur Figur führen. Bernd Rosenheim ist angesichts der Komplexität seines Werkes eine singuläre Erscheinung in der modernen Kunst. Die Wandelbarkeit der Ausdrucksformen erinnert an Gerhard Richter. Mit der Malerei und Grafik von Pablo Picasso hat sich Rosenheim künstlerisch auseinandergesetzt. In wiederkehrenden Phasen ist sein grundsätzlich eigenständiges Werk geprägt von den Einflüssen des Action Painting und lassen an Jackson Pollock und Karl Otto Götz denken. Im Gegensatz zum All-over-Painting steht das Œuvre Rosenheims für dynamische Kompositionen. Seine Skulpturen zeugen von einer kenntnisreichen Auseinandersetzung mit der ägyptischen Antike und der griechischen Archaik.
Kunstgeschichte
Rosenheim verfasste Essays und Aufsätze über zeitgenössische sowie die Kunst Süd- und Ostasiens und verfasste das Werk „Die Welt des Buddha: Frühe Stätten Buddhistischer Kunst in Indien“. Hinzu kommen u. a. die zehnteilige ARD Fernsehdokumentationen „Die Welt des Buddha“, die zweiteilige Dokumentation „Kultbild und Pagode im Reich der Mitte“ sowie „Die chinesischen Kaiserreiche“.
Öffentliche Aufträge
Als wichtige öffentliche Aufträge entstanden seit den 1960er Jahren große Glasmalereien (z. B. die Friedhofskapelle in Offenbach-Bieber , Gethsemane-Kirche Frankfurt, Hauptfriedhof Offenbach, Krankenhauskapellen in Köln-Holweide, Asklepios-Klinik Langen, Friedhofskapelle Dietzenbach). Rosenheim schuf Großplastiken in Edelstahl, Bronze und Holz (Flamme , Rathaus Offenbach, 1971, Phönix , ehemals Hauptpostamt Wiesbaden, heute AXA-Versicherung, 1975, „Schneckenbrunnen“, vor dem ehemaligen Bürgersaal in Dreieich-Buchschlag, „Stele des Astronauten“ , Flugplatz Michelstadt, 1993, Unbekannte Göttin , 1992).
Fernsehdokumentationen
Bernd Rosenheim produzierte mehrere ARD-Fernsehdokumentationen, unter anderem „Die Welt des Buddha“, welche in 10 Folgen ab 1983 ausgestrahlt wurde. In zwei mehrere Monate andauernden Expeditionen filmte sein Team in Indien größtenteils unbekannte, buddhistische Höhlenheiligtümer. 2006 veröffentliche er seine hierzu gemachten Zeichnungen und Ergebnisse in Die Welt des Buddha – Frühe Stätten buddhistischer Kunst in Indien. Es folgten zwischen 1985 und 1988 drei weitere Film-Produktionen über Ahnenkult und Grabmonumente im alten China (HR), Kultbild und Pagode im Reich der Mitte (HR) und Das chinesische Kaiserreich (Deutsche Welle).
Bernd und Gisela Rosenheim-Stiftung
1993 gründete er die Bernd und Gisela Rosenheim-Stiftung siehe auch. Sein Anliegen ist es, zeitgenössische, bildende Kunst zu fördern, unter anderem durch Verleihung eines Kunstpreises.