Jade

Aus den Grabanlagen, denen die meisten Funde entstammen, barg man neben Bronze und Keramik eine Fülle von Objekten aus unterschiedlichen Materialien: Kleinplastiken aus Marmor, Knochennadeln, Elfenbeinbecher, Türkisschmuck, Perlen, Kristall und Kaurimuscheln, die man als Zahlungsmittel benutzte.

Für den Totenkult von besonderer Wichtigkeit war aber die Jade. Man scheint ihr Dauer und ewiges Leben verleihende Kräfte zugeschrieben zu haben. Schon früh ist die Sitte überliefert, dem Toten eine aus Jade geschnitzte Zikade in den Mund zu legen. Sie war ein Auferstehungssymbol, denn nach dem winterlichen Tod schlüpft sie im Frühjahr wieder aus der Erde.

Das Grab der Königin Fu Hao in Anyang enthielt allein 1.551 Jadegegenstände: Waffen, Ritualobjekte und Amulette, die an Kleidung oder Gürtel zu befestigen waren.

Die kleinen Amulettfigürchen scheinen als Begleiter im Jenseits angefertigt worden zu sein: die menschlichen als Diener und Hofstaat, die zahlreichen Tierdarstellungen als Vertreter der Fauna, eine Art „Miniatur-Arche-Noah“. Sie waren Glücksbringer und hatten den Toten zu schützen. .