Glossar

Begriff Erläuterung
ang Schrägarm, diagonal nach außen abfallender Balken des Konsolensystems, Hebelarm
babao (ind.: ashtamangala), „Acht Kostbarkeiten", acht glückbringende Embleme bzw. Hilfsmittel des Buddha: Schnecke, Rad, Schirm, Baldachin, Lotus, Flasche, Goldfisch, Knotenschnur; auch: acht Schätze des Königs Ashoka; auch: acht Schätze in den Händen der Acht Unsterblichen (➔ Baxian)
baimiao „reine Zeichnung", Umriß-, Linienzeichnung ohne farbige Fassung oder Binnenzeichnung
Balizhuang „Acht-Li Dorf“, Pagode im Lishou-Tempel, (erb.: 1576-1578), Peking
banwa „Brettziegel", leicht konkav gewölbter Dachziegel
baocheng „schatzhütende Mauer", Rundmauer um einen Tumulus
baoding „Juwelen (-bekrönte Dach-) Spitze", Rundknauf (Perle) auf Dachfirsten, s.a. ➔ ruyizhu
Baxian „Acht Unsterbliche", Idealheilige des Daoismus: Zhang Guolao, Zhongli Quan, Lü Dongbin, Cao Guojiu, Li Tieguai, Han Xiangzi, Lan Caihe, He Xiangu
beiting „Stelenpavillon"
bixie „Übel abwenden", apotropäisches Schutztier, meist als Grabwächter
cabi/cebi breitgedrückter Pinsel (Maltechnik) / „geneigter Pinsel", Farbauftrag mit schräg gestelltem Pinsel
ce (Bilder-) Album
cheng Stadtmauer, Stadt
Chengguangmen „Tor der Fortführung des Lichtglanzes", Ausgangstor des Yuhuayuan
Chengsudian „Halle der Aufrichtigen Ehrerbietigkeit / Halle der Wahren Würde" (Kaiserpalast, Peking)
chiwei „Eulenschwanz", plastisch zoomorphe Schmuckelemente aus glasierten Ziegeln auf den Firstenden eines Daches
Chiwen „Eulenschnabel", (s. chiwei)
Chongyan „doppelter Traufvorsprung", gestuftes Dach
chuan Dachsparren
Chuihuamen „Tor der hängenden Blüten", Innentor eines Wohngehöfts
ci (-tang) Opferschrein, Kulthalle zur Ahnenverehrung
cijian „nächster Zwischenraum", Joch (Säulenzwischenraum) zu beiden Seiten der Hauptachse eines Hauses
cun „Hautfurchen", Textur der Pinselstriche in der Malerei
cunfa Pinselstrich-Technik
damen „Großes Tor", Haupttor eines Wohngehöfts
Daozuo „umgekehrtes Gebäude", vorderes Gebäude in einem Wohngehöft
dian Palast-, Tempelhalle
dian „Punkte", Pinseltupfen (Maltechnik)
diantai „Moostupfen", punktförmiger Texturstrich, meist zur Beschreibung von Bergvegetation (Maltechnik)
dou „Scheffel", Konsolenblock, Kapitellblock
Doubancun „Gespaltene-Bohnen-Striche", eine Texturstrichart (Maltechnik)
Doufang kleines, rechteckiges Bild
Dougong „Kapitellblock und Konsolenarm", Konsolensystem (erlaubt nur im Palaststil)
efang Längsbalken
erfang „Ohren-Haus", Nebengebäude eines Wohngehöfts
erheyuan zweiseitig umschlossener Hof
fang eingeschossiges Haus, Gebäude in einem Wohngehöft
fang Längsbalken des Konsolensystems
fangcheng minglou „quadratische Mauer mit Turm der Verklärung", Gedenkschrein auf einer hohen rechteckig gemauerten Befestigung vor einem Grab (Ming- und Qing-Zeit)
fanma/hua ma „Pferdezucht", Pferdemalerei
fantou (-cun) „Allaunkopf (-Striche)", eine getüpfelte Texturstrichart, meist auf Bergspitzen (Maltechnik)
feibai „überflogenes Weiß", aufreißende Tuschespur (bei trockenem Pinsel oder raschem Pinselzug), die den (weißen) Untergrund partiell (meist in Strähnen) unbenetzt lässt
feichuan „fliegender Sparren", nach außen vorstoßender zweiter Sparren an der Traufe
fenben Vorzeichnung, Studie
fupicun „Axthieb-Striche", eine breite, quer zum Pinsel weggezogene Texturstrichart, meist zur Binnenstrukturierung von Felsen (Maltechnik)
ganmo „trockene Tusche" (Maltechnik)
ge mehrgeschossiges Haus, Pavillon
gewu „die Dinge erforschen", Wissenschaftlichkeit
gong Konsolenarm
gongan (jap.: kôan), Meditationsthese (meist als Rätsel-Paradoxon) im Chan- (jap.: Zen-) Buddhismus
gongbi „Genauer, arbeitsamer Pinsel", detaillierte Malweise
gongfu Kung Fu (chinesische Kampfsportart)
goubi Malweise mit Konturlinien
guan daoistisches Kloster (Tempel)
Guangxiaosi „Kloster der glanzvollen Pietät"
guazhu kleine Stuhlsäule
gui Schildkröte
gui Zepter, zeremonielles Jadetäfelchen
gulou Trommelturm
guyi im Geist oder Ansinnen der Antike (geistiges Ideal bei Zhao Mengfu)
hangtu Stampferde (-Löss)
hao Künstler-, Bei- oder Ehrenname einer Person
heng Dachpfette
hexi Dekormalerei der Palastarchitektur
huabiao mit Ornamenten verzierte Schmucksäule
Huangqiandian „Halle des Erhabenen Himmels" (Himmelstempel, Peking)
Jian „Zwischenraum", ein „Joch", zwischen vier Pfeilern aufgespannter Raum als Basiseinheit eines chinesischen Holzskelettbaus
Jianting „Pfeilpavillon"
jiaoti „Ecken-Ersetzter", hölzernes Konsol-Element im Winkel zwischen Pfeiler und Längsbalken, Flügelkapitall, Flügelkonsole
jiejing „Geliehene Landschaft", optische Einbeziehung von Elementen der landschaftlichen Umgebung in die Gestaltung eines Gartens
jing landschaftliche Szenerie; Ansicht
jingan (ind.: vajra), Diamantzepter, Donnerkeil, Ritualobjekt im esoterischen Buddhismus
jinzhu „Goldener Pfeiler", Pfeiler in einer Wandzone
juan Quer-, Handrolle, horizontaler Bildträger, Stück für Stück zwischen der Armspanne zu entrollen
juanpeng „Gerollte Matte", Dach mit abgerundetem First
junzi Edler, Gentleman, Gebildeter
kehua genaue bildhafte Wiedergabe
Kuiwenge Pavillon der Literatenversammlung
lang Wandelgang
liang Querbalken
lin (-tiao) Dachpfette
Lingxingmen „Sturzbalken-Sternen-Tor", offizielle Bezeichnung des Drachen-und-Phönix-Tores (Longfengmen) in der Ming­-Grabanlage ➔ Changling; Tor eines Tempels des Konfuzius
Longhua „Drachenblüte"
longmen „Drachentor", Innentor eines Wohngehöfts
Longmen „Drachentor", buddhistische Grotten bei Luoyang (Henan)
lou mehrgeschossiges Gebäude, Turm
lungmai (longmo) „Drachenadern", Strukturlinien von Felsen und Bergen
luobi „den Pinsel senken", zu malen beginnen; (Über-) arbeiten (einer Vorzeichnung) mit dem Pinsel
mapicun wirre „Hanffaser-Striche", eine Texturstrichart (Maltechnik) (s. ➔ pimacun)
mayacun „Pferdezahn-Striche", eine Texturstrichart (Maltechnik)
meihua Pflaumenblüte
men Tor
midian „Tupfen (in der Art) des Mi (Fu)", eine tendenziell horizontal getüpfelte Texturstrichart im Stil des song-zeitlichen Gelehrtenmalers Mi Fu (1051-1107) und seines Sohnes Mi Youren (1086-1165) (Maltechnik)
ming Eigenname einer Person
mingjian „Lichter Zwischenraum", mittleres „Joch" ( ➔ jian) auf der Hauptachse eines Gebäudes
minglou „Turm der Verklärung", Gedenkschrein, Stelenturm einer Grabanlage (Ming- und Qing-Zeit), (s.a. ➔ fangcheng minglou)
moguhua/mu gu/mei gu „Knochenlose Malerei", Malweise ohne Konturlinien
mogutu Bild in der „knochenlosen" Malweise ( s. ➔ moguhua)
momei „Tusche-Pflaume", Pflaumen-Darstellung in Tuschmalerei
moxi „Tusche-Spiel", Werk, das von spielerisch leichtem Umgang mit der Tusche zeugt
mozhu „Tusche-Bambus", Bambus-Darstellung in Tusch-Malerei
niumaocun „Rinderhaar-Striche", eine feinlinige Texturstrichart (Maltechnik)
paifang Freistehendes (Ehren-) Tor-Gebäude aus Balken errichtet z.B. vor Grabwegen, (auch alternativ zu ➔ pailou)
pailou Freistehendes (Ehren-) Tor (auch alternativ zu ➔ paifang)
peidian „Begleithalle", Seitengebäude in einer offiziellen Bauanlage
pimacun „Hanffaser-Striche", eine dünne, faserige Texturstrichart, meist zur Binnenstrukturierung von Bergen und Felsen (Maltechnik)
pingdan Ruhig und einfach", undekoriert od.: ,,flach und fahl", fade, charakterlos
pomo „Verspritzte, dünnflüssige Tusche"
pomo „Gebrochene Tusche", Lavierung
pusa Bodhisattva
qi Odem, (feinstoffliche) Energie
qianwu „Tausend Geschöpfe", Insekten und anderes Kleingetier
qilin Chinesisches Fabeltier; Mischwesen aus Reh, Drache, Löwe u.a., oft unzutreffend als „Einhorn" bezeichnet; Symbol der Tugendhaftigkeit und des Glücks
que Vortor, Steinpfeilerpaar
Rulaidian „Tathagata-Buddha-Halle"
runmo „Feuchte Tusche" (Maltechnik)
ruyizhu „Perle der Wunschgewährung", (Sanskrit: Cintamani), häufiges Dekorelement z.B. auf Dachfirsten (s.a. ➔ baoding) oder als umspieltes Zentrum von Drachen und Phönixen, auch Symbol des Selbst und All-Einen
sanheyuan Dreiseitig umschlossener Hof
shan Gerundeter (Bild-) Fächer
shangfang „Oberes Haus", Hauptgebäude eines Wohngehöfts
shanmen „Bergtor", Eingangstor zu einem buddhistischen Kloster
shanzhu „Bergsäule", unter der Spitze eines Giebels stehender Pfeiler
shaojian „Endzwischenraum", „Joch" ( ➔ jian ) an der Seite eines Holzskelettbaus
shendao „Geist-Weg"/„Seelen-Weg", der zu einem Grab führt
shi Stein, steinern
shipaifang steinernes Ehrentor, s.a.➔ paifang
Shunzhenmen „Tor des Strebens nach Wahrheit"
si Buddhistisches Kloster, Tempel
siheyuan Vierseitig umschlossener Hof
sijunzi „Vier Edle", Bambus, Pflaume, Orchidee und Chrysantheme (Ikonographie)
Stûpa (Indisches) Grabheiligtum, (Grabmal Buddhas)
suihan sanyou „Drei Freunde im Winter", Bambus, Kiefer und Pflaume (Ikonographie)
ta Pagode, Turm
tai (-ji) Plattform
taijiquan „Firstbalken-Faust", „Faust des allerhöchsten (Einen)" sog. „Schattenboxen"
tang Halle, Hauptraum
taojian „Angesetzter Raum", Nebengebäude in einem Wohngehöft
Tianshoushan „Berg des himmlischen langen Lebens"
Tiantan „Altar des Himmels", sog. „Himmelstempel" (Peking)
tianzhen „natürliche (himmlische) Wahrhaftigkeit", natürliche, ungekünstelte Malweise
tiba Kolophon, Begleitschrift zu einem Bild- oder Schriftwerk
tiexianmiao „Eisendraht-Linien", nahezu unmoduliert dünne Konturlinienart (Maltechnik)
ting Pavillon
tongdian Bronze-Halle
tongwa „Röhrenziegel", halbzylindrisch gewölbter Ziegel
tou feng „Kamelhöcker", höckerartiges hölzemes Stützelement in einer Dachstuhl-Konstruktion
tuodun Kleine Dachstuhlsäule
tupi Luftgetrockneter Ziegel
wadang Runder Schmuckziegel an der Traufkante eines Ziegeldaches
wangban „Sichtbretter", auf die Dachsparren montierte Bretterverkleidung
wangzhu „Schau-Säule", Ehrensäule am Grabweg; Schmucksäule eines Gelännders oder einer Balustrade
Wenyuange „Pavillon der Literarischen Tiefsinnigkeit", Bibliothek Kaiser Qianlongs (Kaiserpalast, Peking)
wudian Walmdach
wuliangdian „Halle ohne Balken", ein bestimmter Typ eines Massivbaus aus Backstein
Wutatai „Terrasse der Fünf Pagoden" im ➔ Xiantong-Tempel
xian Daoistischer Unsterblicher, Eremit
xiangfang „Seitlich gegenüberliegendes Haus", Seitengebäude eines Wohngehöfts
Xiantongsi „Fine Thread Penetration Monastery"/ ,,Kloster der Offenbarung des universal Durchdringenden", Kloster auf dem Wutai-Berg
Xiaoling Grab des Kaisers Hong Wu (reg. 1368-1398) der Ming-Dynastie, bei Nanking
xibi Spielerischer, unakribischer Umgang mit dem Pinsel
xieshan „Ruhender Berg", Fußwalmdach
xiesheng „Das Lebendige beschreiben", Skizzieren und Zeichnen nach der Natur
xieyi „Beschreiben der Absicht", freie malerische Darstellung eines ideellen Konzeptes
xiezhai (/xiezhi) Chinesisches Fabeltier, dem Einhorn ähnliches Mischwesen; es vernichtet das Falsche und Schlechte
ximo Spielerischer, unakribischer Umgang mit der Tusche
xing Familienname
Xitieta „Westliche Eisenpagode"
xuanshan „Hängender Berg", Satteldach mit Giebelüberstand
xuanyu „Hängender Fisch", Schmuckelement an den Windbrettern in der Giebelspitze
yamen Amtssitz, Amtsgebäude
yan Traufe, Dachstufe bei gestuften Dächern
Yanxigong „Palast des Anhaltenden Glücks" (Kaiserpalast, Peking)
yanzhu „Trauf-Pfeiler", Pfeiler unter Traufvorsprung
Yiheyuan „Garten der Pflege der Harmonie", sog. „Sommerpalast" (Peking)
yikeyin zuhzhai „Ein-Siegel-Residenz", südchinesischer, eng gefügter Typ eines Wohngehöfts
Yikungong „Palast des Wohlwollens der Erde", auch: Palast des Kaiserlichen Beistands (Kaiserpalast, Peking)
yingbi „Reflektierende Mauer", hinter dem Tor zu einem Wohngehöft den geraden Weg sperrende Blendmauer, „Geistermauer"
yingshan „Fester Berg", Satteldach mit Giebelabschluss
yipin „Klasse der Ungebundenen", vierte qualifikatorische Klasse von Bild- und Schriftwerken jenseits der konventionellen Beurteilungs-­ und Klassifizierungs-Kriterien von „befähigt (neng)", „wunderbar (miao)" und „göttlich (shen)"
yudiancun „Regentropfen-Striche", eine getüpfelte Texturstrichart (prominent bei dem song-zeitlichen Maler Fan Kuan (fr. 11.Jh.) (Maltechnik)
Yuqinggong „Palast des Wachsenden Glücks" (Kaiserpalast, Peking)
Zhaigong „Palast der Enthaltsamkeit" (Kaiserpalast, Peking)
zhe dai zun „Gefaltete-Bänder-Striche/Gefaltete Schärpe", hakenförmige Texturstrichart, meist zur Beschreibung von Felsstrukturen (Maltechnik Ni Zans)
zhengdian Haupthalle, Hauptgebäude eines Palast- oder Kloster-Komplexes
Zhihuasi „Kloster der Bekehrung durch Weisheit
zhitouhua Fingermalerei
zhonglou Glockenturm
zhongzhu „Mittelsäule", zentraler Pfeiler unter dem First eines Hauses
zhou Hängerolle, vertikaler Bildträger
zhu Säule, Pfeiler
zhuan gebrannter Ziegel, Backstein
zhuchu Pfeilerbasis
zi Beiname einer Person nach Erreichen der Großjährigkeit